Jeder von uns hat täglich 24 Stunden zur Verfügung. Wie wir sie nutzen, entscheidet darüber, wie unsere Zukunft aussieht. Vor allem durch Smartphones und Social Media ist es allerdings immer schwieriger geworden, seinen Fokus auf eine Sache zu richten und produktiv zu arbeiten. In diesem Artikel werden wir uns daher die 3 Gesetze der Produktivität ansehen. Außerdem habe ich 14 Tipps gesammelt, die dir dabei helfen werden, deinen Alltag produktiver zu gestalten und deine Ziele schneller zu erreichen.
Die 3 Gesetze der Produktivität
Das Parkinsonsche Gesetz
Parkinsons Law beschreibt, dass Arbeit sich in dem Maße ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Hast du also 3 Wochen Zeit, um eine Hausarbeit für die Uni zu erledigen, dann kann es gut sein, dass du 3 Wochen lang nichts machst und eine Nacht vor Abgabe panisch zu schreiben beginnst. Prokrastination entsteht unter anderem, wenn du zu viel Zeit hast, um etwas zu erledigen. Du kannst dem Ganzen entgegenwirken, indem du dir einfach selbst künstliche Deadlines setzt. Wenn du trotzdem Schwierigkeiten hast, diese einzuhalten, dann bitte einen Freund darum, die Einhaltung der Deadlines zu kontrollieren.
Das Pareto Prinzip
Das Pareto Prinzip bekam seinen Namen vom Ökonomen Vilfredo Pareto. Es besagt, dass 80 % der Resultate mit 20 % des Gesamtaufwandes erreicht werden. So werden zum Beispiel in vielen Firmen 80 % des Umsatzes mit 20 % der Projekte gemacht. Oft verschwenden wir viel zu viel Energie an kleine Details, dabei sollten wir uns lieber zuerst auf das Fundament einer Aufgabe oder eines Projekts konzentrieren, denn das liefert die meisten Resultate. Überlege dir also, welche 20 % deines Inputs für 80 % deines Outputs verantwortlich sind und passe deinen Prioritäten entsprechend an.
Das 1. Newtonsche Gesetz
Jeder Körper beharrt in seinem Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit, wenn er nicht durch einwirkende Kräfte gezwungen wird, seinen Zustand zu ändern. Dieses Gesetz lässt sich auch gut auf Produktivität übertragen – befindest du dich im Stillstand, dann braucht es erstmal Kraft, um dich überhaupt in Bewegung zu bringen. Das erklärt, warum es uns oft so viel schwerer fällt, mit einer Aufgabe zu starten, als an ihr zu arbeiten.
Der Zusammenhang von Disziplin und Produktivität
Wir Menschen neigen dazu, Dinge zu tun, die uns Spaß machen und die Aufgaben, die uns keine Freude bereiten, zu vermeiden. Im Leben ist es aber meistens so, dass gerade die Dinge, die keinen oder nur wenig Spaß machen, dafür sorgen, dass wir vorankommen. Die Fähigkeit, sich zur Erledigung solcher Aufgaben zu überwinden, nennt man Selbstdisziplin. Es ist also ganz logisch, warum eine starke Selbstdisziplin die Voraussetzung für Produktivität ist.
14 Tipps für mehr Produktivität
Es ist eine gute Entscheidung, an deiner Produktivität zu arbeiten. Versuch aber nicht, alles auf einmal zu ändern. Das wird nicht funktionieren. Analysiere lieber, welche Angewohnheit dich gerade am meisten stört oder welche Faktoren dich am meisten ausbremsen. Versuche dann, diese Bereiche zu verbessern und gehe erst dann zum nächsten Thema über.
Um herauszufinden, wo deine Zeitfresser liegen, ist es schlau, zumindest eine Woche lang deine Zeit minutiös zu tracken. Das kannst du entweder klassisch mit Stift und Papier machen, oder eine App für Zeiterfassung nutzen. Nach der Woche hast du dann einen guten Überblick darüber, wie genau du deine Zeit verbringst. Wir neigen nämlich dazu, zu überschätzen, wie viel Zeit wir sinnvoll verwenden und zu unterschätzen, wie viel Zeit für Sachen draufgeht, die uns eigentlich nicht weiterbringen.
- Wenn eine Aufgabe nur 2 Minuten dauert, dann erledige sie sofort, z. B. Geschirr abwaschen.
- Wenn du keine Lust hast, mit einer Aufgabe zu starten, dann arbeite erstmal nur 5 Minuten daran. Nach den 5 Minuten wirst du sehen, dass es plötzlich kein Problem mehr ist, weiterzuarbeiten.
- Plane am Abend den nächsten Tag, vor allem wenn du eher in der Früh produktiv bist. So verschwendest du deine produktive Zeit am Morgen nicht mit planen.
- Schreibe To-do-Listen. Natürlich kannst du alles, was du zu erledigen hast, im Kopf behalten, das nimmt dir allerdings Platz weg, um dir wichtige Sachen zu merken. Fokussiere dich bei deiner Liste auf MITs (Most Important Tasks), die an diesem Tag definitiv erledigt werden müssen.
- Mache aktiv Pause und übe dich in Achtsamkeit. Egal ob dir Meditieren, Journaling oder Sport dabei hilft – versuche, deinen Kopf freizubekommen. So fällt es dir leichter, dich auf eine Sache zu konzentrieren und nicht an 1000 Dinge gleichzeitig zu denken.
- Kein Multitasking – es führt nur dazu, dass du länger brauchst und die Dinge halbherzig erledigst. Setze dir stattdessen Timeslots, in denen du eine Sache erledigst. Damit bist du deutlich schneller und erzielst bessere Ergebnisse.
- Erstelle dir eine Schedule und halte dich dran. Praktische Tools dafür sind Notion, Todoist, Trello oder Asana.
- Schaffe Gewohnheiten und Routinen: Zwischen 30 – 50 % unseres täglichen Handelns basieren auf Gewohnheiten. Diese Dinge laufen quasi auf Autopilot, wir müssen uns nicht anstrengen, um sie zu machen. Wenn du also daran arbeitest, produktive Gewohnheiten aufzubauen, dann laufen auch diese anfangs anstrengenden Sachen irgendwann von selbst.
- Fasse Aufgaben zusammen: Tätigkeiten wie Pakete zu Post bringen, Lebensmittel einkaufen oder Bankbesuche sollten so gelegt werden, dass du sie in einem Wisch erledigen kannst. Wenn du nämlich z. B. jeden Tag zur Post fährst, kostet dich das auf Dauer sehr viel Zeit.
- Nutze die Pomodoro Technik – Bei dieser Technik arbeitet man 25 Minuten lang an einer Aufgabe und macht anschließend 5 Minuten lang Pause. Vor allem an Tagen, an denen einem die Motivation fehlt, kann man sich leichter überwinden, wenn man sich vornimmt, zumindest mal 25 Minuten an einem Task zu arbeiten. Apps wie Focus Booster helfen dabei, die Pomodoros zu timen.
- Schaffe dir eine Arbeitsumgebung ohne Ablenkungen. Du kannst nicht wirklich produktiv arbeiten, wenn um dich herum das Chaos herrscht. Um konzentriert zu arbeiten und in den Flow zu kommen, braucht es die richtige Umgebung.
- Verzichte öfter mal aufs Fernsehen. Gute Alternativen sind Podcasts, die kann man beispielsweise auch gut hören, während man den Haushalt macht oder im Auto unterwegs ist. Statt gelangweilt durch die Sender zu schalten, lies lieber ein Buch, egal ob Fiction oder Non-Fiction. Dadurch lernst du nicht nur Neues, sondern trainierst auch deine Konzentration.
- Lerne Nein zu sagen und Aufgaben zu delegieren.
- Nutze Musik oder Hintergrundgeräusche, um beim Arbeiten in den Flow zu kommen. Viele schwören auf Binaural Beats, andere mögen lieber Regengeräusche oder eine Kaffeehauskulisse. Teste und finde raus, was für dich am besten funktioniert.
Du hast noch Probleme damit, diszipliniert und produktiv zu arbeiten? Dann komm zu uns in die Extrameile. Im Austausch mit Gleichgesinnten findet du nicht nur Unterstützung und Inspiration, sondern auch wertvolle Tipps aus der Community, um deine Effizienz zu steigern.
Mehr Produktivität: Häufige Fragen
Wann ist man produktiv?
Eine bestimmte Uhrzeit, zu der jeder produktiv ist, gibt es nicht. In unserem circadianen Rhythmus wechseln sich 90-minütige Abschnitte mit erhöhter Produktivität mit Ruhephasen ab. Energie und Konzentration sind immer dann am höchsten, wenn ein 90 Minuten-Produktivitätszyklus beginnt. Um deinen eigenen circadianen Rhythmus besser zu verstehen, kann du dir beispielsweise eine Woche lang stündlich notieren, wann du wie konzentriert arbeiten konntest.
Wie kann ich Ablenkungen und Unterbrechungen reduzieren, um produktiver zu arbeiten?
Ablenkung Nummer 1 ist bei vielen das Smartphone. Um zu vermeiden, dass du ständig deine Notifications abcheckst oder “nur mal kurz” Instagram Stories schaust, kannst du es entweder in den Flugmodus schalten, oder du schaffst dir einen Time-lock Safe an. Dort kannst du dann dein Handy für die Zeit wegsperren, in der du produktiv arbeiten willst. Wenn du empfindlich auf Umgebungsgeräusche reagierst, dann helfen Noise-Cancelling-Kopfhörer dabei, in den Flow zu kommen und konzentriert an den eigenen Aufgaben zu arbeiten.