Erfolgreiches Networking – Wie du dein berufliches Netzwerk gezielt erweiterst und nutzt

„Your network is your net worth.“ – Porter Gale

Egal ob du den klassischen Karriereweg als Arbeitnehmer gehst oder du selbstständig bist – Networking ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Karriere. Es kann wie ein Turbo auf deinen Erfolg wirken, oder dich ausbremsen, wenn du es nicht optimal nutzt. In diesem Artikel werden wir uns deshalb mit dem Thema Networking beschäftigen. Wir werden uns ansehen, was Networking überhaupt ist und welche Vorteile es bietet. Danach stelle ich dir 5 Tipps vor, die dir dabei helfen, ein starkes Netzwerk aufzubauen.

Was ist Networking

Networking beschreibt die Praxis, (Geschäfts)-Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und zu nutzen, um persönliche oder berufliche Ziele zu erreichen. Eigentlich ist jeder Austausch, den wir mit einer anderen Person haben, eine Form von Networking. Manchmal erhoffen wir uns davon Tipps zu einer Geschäftsidee, Hilfe bei der Jobsuche, die Gewinnung eines neuen Kunden oder schlicht eine Freundschaft, weil wir die Gesellschaft des anderen genießen. 

Die Vorteile von Networking

Networking bietet insbesondere im geschäftlichen Kontext eine Vielzahl von Vorteilen. Einige davon sind beispielsweise: 

Die Erweiterung deines beruflichen Netzwerkes: Wenn du aktiv Networking betreibst, kannst du neue Kontakte knüpfen und Beziehungen zu Kollegen, Vorgesetzten, Branchenexperten, potenziellen Kunden und anderen interessanten Personen aufbauen. 

Besserer Zugang zu Karrierechancen: Im Beitrag über das Erreichen von Karrierezielen habe ich es bereits angesprochen – ein gutes Netzwerk kann dabei helfen, auf berufliche Gelegenheiten aufmerksam gemacht zu werden, die du ansonsten verpasst hättest.

Steigerung deines Bekanntheitsgrades: Indem du dich mit anderen vernetzt und diesen Personen einen Mehrwert bietest, werden sie sich deinen Namen und deine Marke merken. Wenn dann jemand beispielsweise einen Fotografen oder einen Webdesigner sucht, kommst du diesen Personen direkt in den Kopf. 

Erhöhung deiner Vertrauenswürdigkeit: Wenn die richtigen Personen dich und deine Arbeit kennen und in Gesprächen erwähnen, erhöht das die Glaubwürdigkeit deiner Fachkompetenz und Expertise in deiner Branche. Auch in Zeiten von Online-Marketing ist Mundpropaganda immer noch eines der besten Mittel, um neue Kunden zu gewinnen. 

Zugang zu Ressourcen & Austausch von Erfahrungen: Networking ermöglicht es dir, auf wichtige Ressourcen wie Mentoring, Empfehlungen und Expertenwissen zuzugreifen, zu denen du sonst keinen Zugang hättest. Gerade in schwierigen Phasen kann sowas extrem hilfreich sein – du kannst dir nämlich sicher sein, dass fast jeder Fehler, den du in deinem Business machst, von jemand anderem auch schon gemacht wurde. Wenn du dich also vernetzt, wirst du eventuell früher auf solche Stolperfallen aufmerksam gemacht und kannst von den Erfahrungen anderer profitieren.

5 Tipps für besseres Netzwerken

Finde deine Networking-Strategie

Beim Networking ist es wie bei den meisten Dingen im Leben – mit einem konkreten Plan funktioniert es besser. Um deine Networking-Strategie zu finden, solltest du die folgenden Fragen beantworten:

  • Was willst du mit dem Aufbau eines Netzwerks erreichen?
  • Hast du bereits wertvolle Kontakte (ehemalige Arbeitskollegen, Bekannte, Freunde der Eltern) und wie kannst du diese weiter ausbauen?
  • Welche neuen Kontakt würden dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen?
  • Wie erreichst du diese Personen? 
  • Beschreibe dich und deine Arbeit in wenigen, aber anschaulichen Worten. Wenn du jemanden kennenlernst, musst du dann nicht mehr lange überlegen, wie du dich vorstellen sollst. 

Networking: Passende Anlässe finden

Offline lässt es sich bei den verschiedensten Gelegenheiten netzwerken. Messen, Weiterbildungen, eine Mitgliedschaft in Fachverbänden oder auch Branchenstammtische können eine tolle Möglichkeit sein, um neue Kontakte zu knüpfen. Bist du klassisch in einem Unternehmen tätig, dann sind Anlässe wie Firmenevents oder Betriebssport perfekt, um die Kollegen besser kennenzulernen. Ein weiterer Punkt, der definitiv nicht unterschätzt werden soll, ist das Mittagessen mit Kollegen anderer oder der eigenen Abteilung. Auch wenn dort ein eher lockerer Umgangston herrscht, kann es immens helfen, die Beziehung zu den Kollegen zu verbessern. 

Heutzutage gibt es durch diverse Online-Plattformen wie Xing oder LinkedIn auch die Möglichkeit, sich online zu vernetzen. Hier solltest du aber darauf achten, nicht nur einfach eine riesige Liste von Leuten aufzubauen, sondern die interessantesten Kontakte auch im echten Leben kennenzulernen. 

Geben statt nehmen: Die 70-20-10 Regel

Es liegt in der Natur der Sache, dass Netzwerken immer auch ein bisschen eine Kosten-Nutzen-Rechnung beinhaltet. Um starke Beziehungen aufzubauen, musst du allerdings von einer Bittsteller-Mentalität hin zu einer Helfermentalität wechseln. Gerade wenn es darum geht, Kontakte mit Personen aufzubauen, die schon viel weiter sind als du, ist das wichtig. Überleg dir mal, wie viele Nachrichten oder Anfragen zum Beispiel ein bekannter und erfolgreicher Copywriter täglich auf LinkedIn bekommt. Warum sollte er gerade dir helfen, wenn du einfach kostenlos Tipps erwartest und ihm im Gegenzug dazu nichts bieten kannst? Guten Input zu diesem Thema findest du in meinem Beitrag zum Thema Emotionale Intelligenz

Mike Sansone hat dafür die 70-20-10 Regel entwickelt. 70 % der Zeit solltest du anderen eine Hilfe sein, 20 % deiner Zeit kann genutzt werden, um dich selbst zu präsentieren und nur 10 % deiner Zeit sollte darauf entfallen, die Hilfe deiner Kontakte in Anspruch zu nehmen. 

Kontakte pflegen – Netfriending

Dieser Punkt hängt direkt mit dem vorherigen zusammen. Niemand mag es, wenn man nur als Mittel zum Zweck betrachtet wird. Beim Netfriending geht es deshalb darum, authentischer zu netzwerken und dabei nicht nur den eigenen Vorteil, sondern den Charakter, die Werte und auch das Potenzial der anderen Personen zu erkennen. 

Wenn du diese Strategie anwenden willst, solltest du dich immer fragen, ob du die Personen auch in mehreren Monaten noch in deinem Leben haben willst. Ist das der Fall, dann kannst du dich darauf konzentrieren, eine langfristige Beziehung und vielleicht sogar Freundschaft aufzubauen. 

Verbessere deine Soft-Skills

Beim Netzwerken geht es zu einem Großteil um deine Soft Skills. Sind diese eher schlecht, wirst du Schwierigkeiten haben, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und sie für dich zu gewinnen. Soft-Skills, die beim Netzwerken besonders wichtig sind, sind Höflichkeit, gute Umgangsformen, diplomatisches Auftreten, aktives Zuhören und die Fähigkeit, die Stimmung in einem Raum oder einer Gruppe zu erkennen und sich an diese anzupassen.

Bist du zum Beispiel alleine auf einem Networking-Event und möchtest zu einer Gruppe dazustoßen, dann gibt es gewisse soziale Regeln, die du einhalten solltest. Sind 2 Personen gerade in ein Gespräch vertieft, ist vielleicht kein Raum dafür da, dich dem Gespräch anzuschließen. 

Hast du eine Gruppe gefunden, die offen für neue Gesprächsteilnehmer wirkt, dann überlege dir auch, wie du optimal in das Gespräch einsteigen kannst, ohne störend zu wirken. Eine gute Taktik dafür ist es zu fragen, worüber vor deinem Dazustoßen gesprochen wurde. So signalisierst du Interesse und erzeugst bei den anderen Personen nicht das Gefühl, dass ein spannendes Thema nur durch dein Hinzukommen beendet wurde. 

Networking-Strategien: Häufige Fragen

Kann man Networking lernen?

Anders als viele denken, ist Networking keine Charaktereigenschaft, mit der man geboren wird oder nicht. Natürlich fällt es manchen Personen leichter, auf andere zuzugehen. Trotzdem ist Networking eine Fähigkeit, die man erlernen und verbessern kann. Mach dir also keinen Kopf, wenn du noch nicht so gut im Netzwerken bist. Sieh es als Training, wenn du neue Kontakte knüpfst. Mit jeder Person, die du kennenlernst, werden deine Social Skills besser und du wirst dich viel sicherer beim Netzwerken fühlen. 

Was macht gutes Networking aus?

Gutes Networking erfordert eine authentische und ehrliche Kommunikation. Spielst du eine Rolle, werden andere Menschen das schnell merken. Außerdem ist es wichtig, dass du lernst richtig zuzuhören und die Perspektiven und Bedürfnisse anderer Menschen zu verstehen. Bei gutem Networking profitieren in der Regel beide Parteien davon, etwa durch Zugang zu Ressourcen oder die Erweiterung des Netzwerkes. Wenn du dir ein Netzwerk aufbauen willst, musst du aktiv werden, dich engagieren und auf andere zugehen.