Die meisten Ziele, die wir im Leben erreichen wollen, sind eng mit anderen Menschen verknüpft. Egal ob es darum geht, den richtigen Partner zu finden, generell besser anzukommen oder jemandem etwas zu verkaufen – überall sind Menschen und ihre Wahrnehmung involviert.
Deswegen ist es für viele Menschen auch belastend, wenn wir das Empfinden haben, dass wir von anderen wenig wertgeschätzt und geachtet werden. In diesem Artikel wollen wir uns deshalb ansehen, wie man sich in alltäglichen Situationen mehr Respekt verschaffen kann und welche Gewohnheiten man dafür lieber ablegen sollte.
Was Selbstrespekt mit Wertschätzung zu tun hat
Respektiere dich selbst und andere werden dich respektieren
Konfuzius
Wir alle wollen respektiert werden, so viel ist sicher. Aber wie kannst du von anderen Menschen verlangen, dass sie Respekt vor dir haben, wenn du dich nicht mal selbst respektierst?
Bevor du also beginnst, Techniken und Skills zu lernen, die dich respektabler machen sollen, musst du deinen Selbstrespekt stärken. Im Grund genommen beeinflusst jede Entscheidung, die du triffst, deinen Selbstrespekt. Wenn du beginnst, dir für dich selbst einen höheren Standard zu setzen und dich für die Dinge zu entscheiden, die richtig sind, anstatt für die, die einfach sind, wirst du merken, wie sich deine Einstellung zu dir selbst verändert.
16 Tipps für mehr Anerkennung
1. Stimme nicht ständig und zu schnell zu
Gute Kommunikation lebt davon, dass man auch mal Kontra gibt. Gerade erfolgreiche Menschen haben manchmal das Problem, dass Leute um sie herum zu allem Ja sagen, weil sie sich einschmeicheln wollen. Nicht zu allem Ja und Amen zu sagen heißt nicht, dass du jetzt ständig eine Diskussion vom Zaun brechen musst. Wenn du aber immer allem zustimmst, was eine andere Person sagt, auch wenn das vielleicht nicht deiner wirklichen Meinung entspricht, dann verwässert das deinen Charakter und lässt dich wie eine Person wirken, die keine eigene Meinung hat.
2. Sprich langsam
Diesen Tipp kennt man vermutlich schon von Referaten aus der Schulzeit, aber die Lehrer hatten recht damit, wenn sie gesagt haben, dass man langsamer sprechen soll. Klar, manchmal hat man denn ein oder anderen Kaffee zu viel getrunken oder erzählt besonders aufgeregt über etwas und wird immer schneller. Trotzdem solltest du hin und wieder versuchen, auf deine generelle Sprechgeschwindigkeit zu achten.
Manchmal sprechen wir nämlich zu schnell, weil wir uns selbst nicht so sicher mit dem sind, was wir gerade sagen. Es ist, als würde man ein heißes Brötchen aus dem Ofen nehmen und es direkt wieder aus der Hand fallen lassen. Wenn wir uns beim Sprechen mehr Zeit geben, wird es auch leichter, die richtigen Worte zu wählen. Wir erleichtern es anderen, uns zu folgen und erreichen damit, dass die Leute mehr Vertrauen in das haben, was wir sagen.
3. Sei aufmerksam
In einem Gespräch aufmerksam zu sein klingt wie die logistische Sache der Welt und trotzdem erwischt man sich selbst ab und zu dabei, wie man während eines Gesprächs nur ganz schnell aufs Handy schaut oder eine Nachricht beantwortet.
Fakt ist, es wirkt einfach unsympathisch und gelangweilt, wenn du während einer Konversation auf dein Handy schaust. Sei in dem Gespräch auch wirklich anwesend und zeige, dass du ehrliches Interesse an dem hast, was dein Gegenüber zu sagen hat.
4. Kümmere dich um dein Äußeres
Unser grundsätzliches Aussehen können wir nicht einfach so verändern. Was wir aber sehr wohl relativ einfach beeinflussen können, ist, wie gepflegt wir sind. Es hat schon einen Grund, warum man sich besser fühlt, wenn man gerade frisch vom Friseur kommt. Wenn wir uns um uns selbst kümmern, uns pflegen und ordentliche Kleidung anziehen, dann fühlen wir uns besser und das strahlen wir auch aus. Das wiederum hat eine Wirkung auf die Menschen um uns herum. Auch sie haben einen besseren Eindruck von uns und behandeln und dementsprechend anders.
5. Lass es ruhig angehen
Viele erfolgreiche Menschen haben eines gemeinsam: sie strahlen eine gewisse Ruhe aus. Alles, was sie machen, machen sie irgendwie viel gelassener, langsamer und geschmeidiger. Dadurch signalisieren sie, dass sie sich in ihrer eigenen Haut wohlfühlen und die Dinge ruhig angehen.
Probier es mal bei dir selbst aus. Anstatt etwas nur schnell hinter dich bringen zu wollen, machen die Sache in Ruhe – du wirst merken, dass deine Ausstrahlung sich direkt verändert. Damit steigt auch dein Selbstbewusstsein. Mit der Verlangsamung deiner Handlungen atmest du auch langsamer, alles beruhigt sich, du wirkst nicht mehr so hektisch und unsicher, da du deine Gedanken auch besser sammeln und wiedergeben kannst.
6. Nimm die Dinge nicht zu ernst
Wir alle neigen hin und wieder dazu, uns zu viel in unseren eigenen Gedanken aufzuhalten und alles Mögliche viel zu sehr zu analysieren. Versuche, ab und zu eine Pause von diesem Gedankenkarussell zu machen und deine Zeit mehr zu genießen.
Sei nicht die Person, die die Energie aus einem Raum saugt, wenn sie ihn betritt. Das passiert nämlich, wenn du ständig über-analysierst und du in Gedanken alles und jeden be- und verurteilst. Sei stattdessen offen und versuche, die Menschen um dich herum positiv zu beeinflussen, anstatt nur zu überlegen, was denn alles schieflaufen könnte und was gerade alles negativ ist.
7. Hab keine Angst, Raum zu beanspruchen
Menschen, die in sich selbst ruhen und über ein hohes Selbstbewusstsein verfügen, haben keine Angst, Raum einzunehmen. Je unsicherer wir sind, desto kleiner und unauffälliger versuchen wir uns zu machen. Ja nicht auffallen, ja nicht zu viel Raum einnehmen.
Dabei beeinflusst unserer Körpersprache stark, wie andere Menschen uns wahrnehmen. Wie du stehst, gehst oder sitzt, zeigt anderen, wie selbstbewusst du bist und wie sie dich einordnen sollen. Bist du jemand, der eher unsicher ist, dann kann eine bewusst selbstsichere Körperhaltung sogar dabei helfen, dein Selbstbild positiv zu beeinflussen.
8. Sprich nicht nur über einfache Themen
Über kontroverse Themen zu sprechen, braucht Mut. Natürlich muss hier immer abgewogen werden, mit wem man welche Themen wann anschneidet und welche Gesprächsthemen angemessen sind.
Aber wenn du generell alle komplexeren oder konfliktbehafteten Themen vermeidest, nur weil du Angst davor hast, auf eine andere Meinung zu stoßen und dann für deine Meinung einstehen zu müssen, ist das auch nicht optimal. Ja, du kommst vielleicht nett und unkompliziert rüber, aber das muss nicht immer positiv sein. Denn das könnte man gleichzeitig so verstehen, dass du schwierige Themen vermeidest, weil du Angst vor Konflikten hast.
9. Unterbrich andere nicht
Auch das ist eine Regel, die man eigentlich schon als kleines Kind lernt – und trotzdem halten sich erschreckend viele Menschen nicht daran. Klar, manchmal redet man unabsichtlich jemandem anderen rein, in der Regel merkt man das aber, entschuldigt sich, und bittet das Gegenüber, weiterzusprechen.
Wenn du aber absichtlich Leute unterbrichst, dann kommt das einfach nur respektlos rüber. Du signalisierst der anderen Person damit, dass du ihr oder ihm nicht zugehört hast und dass es dich auch nicht interessiert, was er oder sie zu sagen hat. Außerdem kommst du egoistisch rüber, weil es dir offenbar wichtiger ist, deine eigene Wortmeldung zu teilen, anstatt die andere Person ausreden zu lassen.
10. Analysiere dich nicht ständig selbst
Selbstreflexion ist wichtig, keine Frage. Sie bedeutet aber nicht, dass du jeden Gesichtszug und jeden gesagten Satz 100-mal darauf analysieren sollst, ob der jetzt ok war. Wenn du dich ständig nur fragst, was du strategisch am besten sagen kannst, um von der anderen Person gemocht oder respektiert zu werden, dann nimmst du eigentlich nicht wirklich an der Konversation teil, sondern bist hauptsächlich in deinen Gedanken über die Konversation.
Ironischerweise kann das dazu führen, dass du bei anderen Personen unsympathisch, distanziert oder unauthentisch rüberkommst, obwohl du ja genau das Gegenteil erreichen willst. Wenn du jemand bist, der extrem stark analysiert, wie er rüberkommt, dann versuche, präsenter in den Gesprächen zu sein und es einfach laufen zu lassen. Am Anfang wird dir das wahrscheinlich noch schwerfallen, aber von Gespräch zu Gespräch wirst du merken, wie du lockerer wirst.
11. Reagiere angemessen auf Kritik
Wie eine Person auf Kritik reagiert und mit ihr umgeht, sagt viel darüber aus, wie sie über sich selbst denkt. Vor allem, wenn es unangemessen oder schlicht bösartige Kritik ist, neigen viele Menschen dazu, sich direkt zu verteidigen und die andere Person in die Schranken zu weisen. Das Problem ist, wenn du emotional geladen reagierst, dann zeigst du damit, dass du dich angegriffen fühlt und dass du das Bedürfnis hast, dich zu schützen und dem Gegenüber das Gegenteil zu beweisen.
Damit signalisiert du aber Schwäche, was die andere Person meistens schnell merkt und dann im Worst Case auch noch verbal nachtritt. Besser ist es, wenn du die Kritik einfach annimmst und mental direkt zum nächsten Tagespunkt weitergehst. Später kannst du dann immer noch überlegen, wie du die Kritik einordnen sollst.
12. Versteife dich nicht zu sehr auf das gewünschte Endergebnis
Sobald du irgendetwas ganz dringend willst, zum Beispiel ein zweites Date, oder einen erfolgreichen Abschluss bei einem Verkaufsgespräch, dann merkt dein Gegenüber das. Das kann bei der anderen Person ein unangenehmes Gefühl von Druck hervorrufen und genau das willst du eigentlich nicht. Du willst einen Verkauf, weil die Person von deinem Service oder Produkt überzeugt ist und nicht, weil sie sich genötigt fühlt.
Wenn wir aber nur verkrampft unser großes Ziel im Blick haben, dann wird dadurch unser momentanes Verhalten negativ beeinflusst. Außerdem nehmen wir es persönlich, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es uns gewünscht haben. Wir setzen uns damit selbst Scheuklappen auf, die uns glauben lassen, dass wir nur eine oder ganz wenige Optionen haben – dadurch kann es passieren, dass wir andere Aspekte oder Möglichkeiten komplett aus den Augen verlieren.
13. Schweigen ist Gold
Sieht man sich Reden von erfolgreichen Menschen an, so fällt auf, dass sie oft Pausen beim Sprechen machen und die Stille aushalten. Ein geübter Redner oder Verhandler weiß genau, wann er Stille einsetzen kann, um den Kunden dahin zu bringen, wo er ihn oder sie haben will.
Menschen mögen es nämlich nicht, wenn es still ist. Sie versuchen, die Stille mit irgendetwas zu füllen. So kann es passieren, dass sie Boni anbieten, ihr Angebot nochmal nachschärfen oder dem Deal einfach schnell zustimmen. Nicht ohne Grund wird Stille auch in Polizeiverhören eingesetzt, um Verdächtige zum Reden zu bringen.
Jeder sollte die Kunst beherrschen, still zu sein. Vor allem dann, wenn man eigentlich nicht mal etwas zu sagen hat und nur reden will, um die für einen unerträgliche Stille zu beseitigen.
14. Merke dir Namen
Sich den Namen einer Person zu merken und sie auch mit ihrem Namen anzusprechen ist kein großer Aufwand, kann aber einen großen Unterschied machen. Unsere Namen sind das, was am meisten mit unserer Identität verbunden ist, schließlich tragen wir sie schon seit unserer Geburt.
Wenn wir eine Person mit ihrem Namen ansprechen, dann fühlt sich diese Person wichtig und wertgeschätzt. Ja, vielleicht kannst du dir Namen nicht so gut merken, aber wenn es dir wirklich wichtig ist, dass eine Person gut von dir denkt und dich respektiert, dann sollte es dir das schon wert sein.
15. Frag auch mal nach Rat
Wurdest du schon mal von jemandem nach Rat gefragt? Ziemlich sicher. Erinnere dich kurz an diesen Moment zurück und überlege, wie du dich dabei gefühlt hast. Wenn uns jemand um unseren Rat oder unserer Meinung fragt, dann schmeichelt uns das. Eigentlich logisch, denn damit zeigt die andere Person, dass sie unser Wissen und unsere Erfahrungen wertschätzt.
Wenn du eine stärkere Beziehung zu jemanden aufbauen willst, dann überlege dir, was diese Person dir beibringen kann. Worin ist er oder sie besonders gut, was kannst du von dieser Person lernen? Jeder weiß etwas, was du nicht weißt und von jedem Menschen kannst du etwas Neues lernen, halte dir das immer vor Augen.
16. Stelle keine Vermutungen über andere Menschen an
Der größte Fehler, den du machen kannst, wenn du jemanden kennenlernst, ist, die Person zu unterschätzen und das dann auch noch zu sagen. Viele Leute ruinieren sich den ersten Eindruck, den jemand anderer von ihnen hat, weil sie die Person behandelt, als würde sie in der Rangordnung unter ihnen stehen. Gleichzeitig versehen sie das Ganze noch mit einer falschen Freundlichkeit, was sehr schnell sehr unsympathisch wirkt.
Wir können die Vermutungen, die wir über andere haben, nicht komplett abstellen. Was du aber sehr wohl beeinflussen kannst, ist, wie du über die Leute denkst. Nimm also im Zweifel lieber an, dass sie qualifizierter, schlauer und erfahrener sind als du. Nach unten zu regulieren ist einfacher als nach oben.
Mehr Respekt: Häufige Fragen
Wie bringe ich andere dazu, mich mehr zu respektieren?
Um von anderen Menschen mehr respektiert zu werden ist es wichtig, dass du dich selbst wirklich respektierst. Weitere Aspekte, die dir mehr Durchsetzungsfähigkeit verleihen, sind die Beherrschung der eigenen Stimme und Körpersprache, die Kontrolle über den Gesichtsausdruck und ein wertschätzender Umgang mit anderen.
Wie zeigt sich mangelnder Respekt?
Mangelnder Respekt zeigt sich vor allem, wenn Personen bereits bei kleinsten Auseinandersetzungen ausfallend werden und die andere Partei beschimpfen. Respektloses Verhalten liegt auch dann vor, wenn die Grenzen anderer Menschen nicht respektiert werden oder das Nein einer anderen Person nicht akzeptiert wird.