Die Idee, sich selbstständig zu machen und zusätzliches Einkommen zu erzielen, ist für viele Menschen sehr verlockend. Trotzdem verbringen die meisten weiter die Zeit in ihrem Job und schieben ihre Träume von der Selbstständigkeit in die hinterste Ecke des Bewusstseins. Vor allem aus einem Grund: Angst. Dabei gibt es eine Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen – und das ohne die Risiken der kompletten Selbstständigkeit.
In diesem Beitrag werde ich dir zeigen, wie du dich nebenberuflich selbstständig machen kannst. Wir werden uns dabei vor allem auf die absoluten Basics konzentrieren, die dir dabei helfen, deine Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Außerdem findest du in diesem Beitrag wertvolle Tipps für die richtige Zeiteinteilung als (Teilzeit)-Unternehmer.
Nebenberufliche Selbstständigkeit als Übergangsphase
Einen richtigen Zeitpunkt, um sich selbstständig zu machen, gibt es eigentlich nicht. Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele Menschen sich Jahr für Jahr sagen, dass sie dieses Jahr endlich etwas starten, es dann aber doch nicht machen. Es ist ja auch verständlich: den sicheren Job aufzugeben für ein Projekt, von dem man nicht mal weiß, ob es funktioniert, macht Angst.
Genau hier kommt die nebenberufliche Selbstständigkeit ins Spiel – du musst nämlich nicht alles auf eine Karte setzen und deine ganzen Ersparnisse ausgeben, um von heute auf morgen Unternehmer zu werden! Du kannst das ganze auch einfach von der Sicherheit deines Angestelltenjobs ausmachen. Selbst wenn dein Projekt, warum auch immer, nicht so gut laufen sollte, hast du trotzdem jeden Monat ein festes Gehalt und deine Krankenversicherung wird bezahlt. Wenn dein Geschäft irgendwann so gut läuft, dass du alleine davon leben kannst, dann kannst du immer noch den Schritt in die komplette Selbstständigkeit gehen.
Eine “nebenberufliche” Selbstständigkeit kann auch ein Weg aus längerer Arbeitslosigkeit sein. Außerdem ist es für Studenten eine tolle Möglichkeit, um Geld dazuzuverdienen.
Die klassischen Studentenjobs sind nicht gerade für hohen Lohn bekannt. Oft ist man einfach nur eine billige Arbeitskraft und lernt nicht besonders viel dazu, was einem im weiteren Leben hilft. Wenn du dich statt so einem Minijob neben dem Studium selbstständig machst und dich nach dem Studium bei Firmen bewirbst, kann eine Selbstständigkeit auch ein großer Pluspunkt für dich sein. Dein zukünftiger Arbeitgeber sieht dadurch nämlich, dass du Biss hast und du dazu in der Lage bist, selbstständig zu arbeiten.
Wenn du dich nebenberuflich selbstständig machen willst, du aber noch nicht genau weißt womit, dann sieh dir meinen Beitrag über Passive Einkommensquellen an. Dort habe ich Side-Hustles aufgelistet, die sich gut für einen Start neben dem klassischen Arbeitsverhältnis eignen.
Nebenberufliche Selbstständigkeit und reguläres Arbeitsverhältnis: Das musst du beachten
Achtung: Dieses Kapitel dient nur der groben Orientierung. Was davon du in deinem speziellen Fall und mit deinem Arbeitgeber machen musst, musst du selbst in Erfahrung bringen! Bei der IHK München oder allrecht.de findest du weiterführende Informationen.
Es kann sein, dass du deinen Arbeitgeber darüber informieren musst, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst, in der Regel steht so etwas in deinem Arbeitsvertrag. Außerdem solltest du mit deinem eigenen Unternehmen nicht in direkter Konkurrenz zu deinem Arbeitgeber stehen. Deine Selbstständigkeit darf auch nicht dazu führen, dass du deine Pflichten als Arbeitnehmer vernachlässigst.
Bist du nebenberuflich selbstständig, solltest du das auch der Krankenkasse melden. Gewinne aus deiner Selbstständigkeit zählen zum Beitrag für die Krankenkasse dazu und können entsprechende Nachzahlungen zur Folge haben. Es schadet also nicht, sich diesbezüglich vorab zu informieren und zumindest einen Teil der Einnahmen sicherheitshalber zur Seite zu legen. Je nachdem, was genau du als Selbstständiger machen beziehungsweise anbieten willst, kann es sein, dass du eine Genehmigung für die Tätigkeit brauchst.
Was ist mit den Steuern?
Ich bin kein Buchhalter, weswegen ich dir jetzt hier auch nichts Konkretes über Steuern erzählen werde. Informieren ist gut und wichtig, ja. Aber bevor du dir jetzt nächtelang den Kopf über mögliche Steuern zerbrichst, fang lieber erstmal an zu arbeiten! Du weißt nicht mal, ob deine Idee Erfolg hat und ob beziehungsweise wie viel Geld du damit verdienst. Teste also zuerst, ob deine Idee Potenzial hat. Wenn du mal Geld verdienst, dann kannst du dich tiefer mit Themen wie Steuern auseinandersetzen. Ganz generell gesprochen ist es schlau, sich einen Buchhalter oder Steuerberater zu suchen, der sich auch mit deinem speziellen Geschäftsbereich auskennt.
Die Angst vor solchen finanziellen Themen hat oft etwas mit Glaubenssätzen zu tun, dir wir uns selbst auferlegt haben, oder die wir von Eltern, Kollegen und anderen Personen mitbekommen. Ein großer Teil der Selbstständigkeit liegt auch im Erkennen und Überwinden dieser blockierenden Denkmuster.
Kleinunternehmerregelung
Oft fällt im Kontext der nebenberuflichen Selbstständigkeit der Begriff der Kleinunternehmerregelung. Diese kann in Anspruch genommen werden, solange man unter einer bestimmten Umsatzgrenze liegt. Da die Erhebung der Umsatzsteuer entfällt, fällt weniger bürokratischer Aufwand an. Dafür ist dann eben auch kein Vorsteuerabzug möglich. Ob die Kleinunternehmerregelung für dich sinnvoll ist, hängt dementsprechend auch von deinem geplanten Tätigkeitsbereich ab.
Viele Extrameile-Mitglieder sind bereits nebenberuflich selbstständig oder gerade dabei, alles nötige dafür in die Wege zu leiten. Wenn du also Informationen aus erster Hand darüber haben willst, was du bei nebenberuflicher Selbstständigkeit beachten musst, welche Geschäftsfelder sich eignen oder wie man am besten mit der Doppelbelastung umgeht, dann komm noch heute zu uns in die Extrameile!
Die richtige Zeiteinteilung
Du willst dich also nebenberuflich selbstständig machen. Sehr gut! Daneben gibt es aber noch einen Job, in dem man abliefern muss, eine Familie, die Zeit mit einem verbringen will oder ein Studium, in dem man auch weiterkommen möchte. Die richtige Zeiteinteilung kann dann schnell zur Herausforderung werden.
Viele Selbstständige starten total motiviert, finden aber kein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit. Im Endeffekt führt das bei manchen dazu, dass sie erschöpft aufgeben, weil ihnen alles zu viel wird. Bist du angestellt, musst du zudem bedenken, dass deine nebenberufliche Selbstständigkeit deinen eigentlichen Job nicht beeinträchtigen darf. Wenn du beginnst, dort Fehler zu machen, weil du die ganze Nacht an deinen Projekten gearbeitet hast, dann wird dein Chef das nicht besonders gut finden.
Ich möchte dir daher ein paar Tipps mitgeben, die dir bei der Zeiteinteilung helfen können:
- Prioritäten setzen: Setze Prioritäten und plane deine Zeit dementsprechend. Überlege dir, welche Aktivitäten dir in deiner Freizeit und bei deiner Arbeit besonders wichtig sind und schaffe Zeit für diese. Aufgaben, die dir nicht so wichtig sind, solltest du reduzieren oder wenn möglich delegieren. Setze deine Zeit für die Aufgaben ein, mit denen du Einkommen generierst, das ganze Drumherum, wie z. B. die Erstellung eines Logos, kann man auch irgendwann erledigen oder die Tasks direkt an jemand anderen abgeben.
- Nutze Zeitmanagement Tools
- Plane feste Zeiten ein, in denen du an deiner Selbstständigkeit arbeitest, so entwickelst du eine Routine. Erstelle dir einen Wochenplan, in dem du festlegst, wann du was machst. Vergiss dabei nicht auf Puffer, denn manchmal nehmen Aufgaben mehr Zeit in Anspruch oder es kommt etwas dazwischen, wodurch man in Verzug gerät.
Die Vor- und Nachteile nebenberuflicher Selbstständigkeit
Vorteile
- Geringes finanzielles Risiko
- Investitionen können über fixes Gehalt finanziert werden
- Testen und Ausbauen der unternehmerischen Fähigkeiten
- Zusätzliches Einkommen
- Aufbau von Wissen und Skills, die gegebenenfalls auch im Angestelltenverhältnis genutzt werden können
Nachteile:
- Weniger Zeit, dadurch z. B. schlechtere Erreichbarkeit für Kunden
- Gefahr der Verzettelung
- Doppelbelastung
- Einarbeiten in viele Themenbereiche, die einen vielleicht nicht interessieren
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es eine lohnenswerte Option ist, sich nebenberuflich selbstständig zu machen. Wichtig sind vor allem die realistische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschäftsidee, das Beachten aller rechtlichen Aspekte und die richtige Zeiteinteilung. Dein Unternehmen muss dabei nicht direkt das nächste Million Dollar Business sein. Auch der Start von kleineren Projekten kann sehr hilfreich sein, um Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Soft Skills aufzubauen.
Nebenberufliche Selbstständigkeit: Häufige Fragen
Welche Geschäftsidee eignet sich als zweites Standbein?
Nebenberufliche Selbstständigkeit kostet viel Zeit und Energie. Deswegen solltest du deine Geschäftsidee nicht primär danach aussuchen, was am meisten Geld bringt, sondern auch danach, wo deine Leidenschaften und Stärken liegen. Vor allem in Sachen Zeiteinteilung punkten jene Tätigkeitsfelder, bei denen du nicht physisch anwesend sein musst, also z. B. in den Bereichen Reselling, Texterstellung, Erstellung von E-Learning Materialien, Webdesign oder Media Buying.
Wann lohnt sich nebenberufliche Selbstständigkeit?
Nebenberufliche Selbstständigkeit lohnt sich eigentlich immer. Vor allem Personen, die sich ständig weiterentwickeln wollen und dazu bereit sind, ambitioniert an ihren Projekten zu arbeiten, können auf Dauer deutlich mehr verdienen als die meisten Angestellten.
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