Resilienz stärken: Die Bausteine der Resilienz und 5 Tipps für mehr Stärke im Alltag

Warum scheinen manche Menschen schwierige Phasen leichter zu verkraften als andere? Weshalb finden empfinden manche Personen bestimmte Situationen als aussichtslos, währende andere auch im größten Dilemma noch etwas Positives sehen? Das liegt vor allem an einem Faktor: Resilienz. In diesem Text möchte ich deshalb dir das Thema Resilienz näherbringen. Wir werden uns ansehen, was die 8 Säulen der Resilienz sind und welche Tipps du konkret umsetzen kannst, um deine Resilienz im Alltag zu stärken. 

Was ist Resilienz?

Resilienz kannst du dir wie das Immunsystem deiner Seele vorstellen. So wie unser körperliches Immunsystem dafür sorgt, Eindringlinge wie Viren und Bakterien abzuwehren, so schützt uns unsere Resilienz vor psychischen Belastungen. Mit Resilienz bezeichnet man also die Fähigkeit, Herausforderungen und Krisen zu bewältigen und sich von ihnen zu erholen. 

Ein Mensch, der resilient ist, kann sich deshalb schneller an neue Umstände anpassen und schwierige Situationen besser bewältigen. Außerdem geht es bei Resilienz auch darum, wie man mit schwierigen Erfahrungen umgeht und gestärkt aus diesen hervorgeht. Egal ob im beruflichen oder privaten Kontext, Misserfolge und Enttäuschungen sind unvermeidbar. Jeder von uns trifft früher oder später auf Probleme.

Was erfolgreiche Menschen von nicht erfolgreichen Menschen unterscheidet, ist, wie sie mit diesen Rückschlägen umgehen. Resiliente Menschen sehen im Schmerz eine Chance auf Wachstum und nutzen Rückschläge für persönliche Weiterentwicklung und Stärkung der eigenen Persönlichkeit. 

Die 8 Bausteine von Resilienz

  1. Verantwortung übernehmen: Verantwortung zu übernehmen und einzusehen, dass nicht immer die anderen Schuld sind, ist der erste Schritt zur Resilienz. Lerne, deine Wünsche und Vorstellungen klar zu äußern, denn andere Menschen können keine Gedanken lesen. 
  2. Akzeptanz: Die Fähigkeit, die Realität anzuerkennen und zu akzeptieren, auch wenn sie unangenehm oder schmerzhaft ist. Akzeptanz hilft dabei, loszulassen und sich auf jene Dinge zu konzentrieren, die in der eigenen Kontrolle liegen.
  3. Zukunftsorientierung: Hast du eine klare Vorstellung, wie deine Zukunft aussehen soll, dann wird es dir leichter fallen, in schwierigen Zeiten motiviert zu bleiben.
  4. Lösungsorientierung: Konzentriere dich auf Lösungen und Möglichkeiten, anstatt auf Probleme und Hindernisse. 
  5. Optimismus: Ist deine Einstellung dem Leben und der Zukunft gegenüber positiv, dann wird es dir leichter fallen, Herausforderungen zu bewältigen und Lösungen zu finden.
  6. Netzwerkorientierung: Ein unterstützendes Netzwerk hilft dir dabei, schwierige Zeiten zu überstehen und Rückhalt zu finden.
  7. Selbstregulation: Gute Selbstregulation hilft dir dabei, in schwierigen Situationen dein Verhalten und deine Emotionen zu kontrollieren. So bewahrst du einen kühlen Kopf und kannst angemessen reagieren. 
  8. Selbstfürsorge: Plane in deinem Alltag bewussten Zeiten für kleine Pausen ein. Es ist egal, ob du laufen gehst, meditierst oder du einfach nur eine Tasse Tee trinkst und einen Podcast hörst – finde etwas, was dir Freude macht und dich entspannt.

5 Tipps für mehr Resilienz im Alltag

Tipp 1: Kraft aus Krisen schöpfen

Das größte Wachstum passiert meistens in den Momenten, in denen wir uns am schwächsten fühlen. Nimm dir deshalb einfach mal die Zeit und überlege, welche kleinen oder großen Krisen du in deinen Leben schon überstanden hast. Was hast du in diesen Krisen gelernt? Gibt es etwas, was du ohne diese Krise heute vielleicht nicht so gut könntest? Frag dich auch, wie du die Strategien, die du in vergangenen Krisen entwickelt hast, auf mögliche zukünftige Krisensituationen übertragen kannst. 

Tipp 2: Entscheidungen treffen

Viele Krisen entstehen, weil wir wichtige Entscheidungen zu lange vor uns herschieben. Diese Probleme, die hinter diesen Entscheidungen stehen, verschwinden aber nicht, sondern werden in den meisten Fällen nur größer. Sei also mutig und löse Probleme, solange sie noch klein sind. Du kannst es dir auch zum Ziel machen, jeden Tag mindestens eine Entscheidung zu treffen und so Selbstverantwortung übernehmen.

Tipp 3: Selbstreflexion: Lerne dich selbst besser kennen

Je besser du dich, deine Stärken, Schwächen, Wünsche, Werte und Glaubenssätze kennst, desto selbstbewusster wirst du. Deswegen ist es so wichtig, sich immer wieder selbst zu hinterfragen und sich besser kennenzulernen. Schreibe dir dafür eine Liste mit mindestens 10 Dingen, die du sehr gut kannst. Wenn du möchtest, kannst du auch Freunde und Familie um Feedback bitten. Solltest du dann mal einen Moment haben, in dem du dich machtlos fühlst, dann blick auf diese Liste und du wirst erkennen, dass dir viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, als du in deiner belastenden Situation wahrnimmst. 

Tipp 4: Hilfe annehmen

Man muss nicht alles alleine schaffen. Verletzer Stolz oder der Glaube, alles selbst lösen zu können und ja nicht schwach zu wirken, bringen dich nicht weiter. Schon alleine das Wissen, dass wir uns von jemandem helfen lassen können, erhöht die psychische Widerstandsfähigkeit. Außerdem ist das Thema “helfen und sich selbst helfen lassen” ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, gute Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. 

In der Extrameile wird Helfen großgeschrieben. Wir unterstützen und inspirieren uns gegenseitig und helfen einander, wenn wir vor Herausforderungen stehen. Wenn auch du gemeinsam mit anderen an deinen Zielen arbeiten willst, dann komm noch heute zu uns in die Extrameile!

Tipp 5: Will ich das? 

Dieser Satz hilft dir bei der Selbsterkenntnis, er dient praktisch als Selbst-Coaching. Wenn du in einer Krise steckst oder du gerade gestresst bist, und nicht weißt, was du tun sollst, dann frag dich: Will ich das? Betone dabei jeweils eines der Wörter und achte darauf, welche Ebene deines Unterbewusstseins dadurch aktiviert wird und welche Gedanken in dir aufkommen. So kannst du analysieren, ob eine Sache mit dir und deinen Werten in Einklang steht und ob es die Sache überhaupt wert ist, deswegen gestresst zu sein. 

Fazit

Deine Resilienz zu stärken, wird dir in vielen Bereichen des Lebens weiterhelfen. Eines ist aber wichtig zu erwähnen: Resilienz bedeutet nicht, dass du einfach immer durchhalten sollst und keine Schwäche zeigen darfst. Viel mehr steht Resilienz dafür, schwierige Situationen besser auszuhalten und trotzdem immer daran zu arbeiten, die Situation zu verbessern. 

Resilienz stärken: Häufige Fragen

Sind intelligente Menschen resilienter?

Das kann so direkt nicht gesagt werden. Was aber bekannt ist, ist, dass es einen Zusammenhang von Resilienz und Emotionaler Intelligenz gibt. Menschen mit einem hohen EQ sind in der Regel resilienter, reflektierter und anpassungsfähiger und können dadurch besser auf schwierige Situationen reagieren. 

Hat jeder Mensch Resilienz?

Jeder Mensch besitzt Resilienz. Resilienz ist wie unser psychisches Immunsystem, es ist mal stärker und mal schwächer. Genau wie beim körperlichen Immunsystem kann man aber daran arbeiten, die Resilienz zu verbessern und so weniger angreifbar für äußere Umstände zu werden.